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15.06.2017

Healthcare-IT-Kommunikation auf der conhIT: viel Luft nach oben

Die conhIT, Messe – Kongress – Akademie – Networking, die Ende April in Berlin stattfand, feierte in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Die Connecting Healthcare IT ist – nach Angabe der Messegesellschaft – Europas führende Veranstaltung für Gesundheits-IT. Vier Messehallen waren gut gefüllt mit Ausstellern der Branche. Neben den großen Namen – Siemens, Telekom, Salesforce, Philips, Olympus, Agfa u. a. – waren viele mittelständische und kleinere Unternehmen mit ihren Produkten und Lösungen präsent.

united communications hat an den ersten beiden Tagen vor Ort den Messeauftritt der Aussteller mit kritischem Blick betrachtet.

Der Auftritt der "Großen" war erwartungsgemäß meist sehr ansprechend und man erkannte auf den ersten Blick, dass dort Messe-Kommunikationsprofis am Werk waren.
Nicht eingehen möchten wir auf die 08/15-Stände aus dem System-Baukasten der Messe, die von etlichen kleineren Unternehmen genutzt wurden; haben sie doch oft schlichtweg nicht die Etats für einen professionellen Messeauftritt.

Aber auch vielen Messeständen von Mittelständlern sah man an, dass sie nahezu konzeptfrei realisiert wurden. Dabei werden viele dieser Stände sicher nicht billig gewesen sein. Aber Themen wie CI-gemäßes Design oder klare Orientierung für Besucher fanden häufig keine Berücksichtigung. Teils sehr teure Produkte und Lösungen verloren ihren Glanz in oft tristen, unspektakulären Standumgebungen. Viele Stände waren in toto alles andere als einladend und weit entfernt von einem attraktiven Markenerlebnis. Schnell zusammengeschusterte Plakate, Poster, Messewandbeschriftungen oder Roll-ups, in vielen Fällen überladen mit Features und kryptischen Abkürzungen sowie Details, führten eher zu Verwirrung statt zu Erhellung – und erst recht nicht der vorgestellten Problemlösung zur gewünschten Aufmerksamkeit.

Das Standpersonal war freundlich und zuvorkommend, wenn man es ansprach. Ansonsten – leider immer noch ein generelles Problem auf vielen Messen – waren viele Standteams mit sich selbst oder ihren Smartphones beschäftigt und ließen die Messebesucher meist ohne gezielte Ansprache, ja sogar ohne eines freundlichen Blickes vorbeiziehen.

Im Mittelpunkt standen häufig die "nackten" Produkte und Lösungen. Features und Leistungsmerkmale dominierten, Nutzenargumente waren selten zu sehen.
Häufig wurden Lösungen auf viel zu kleinen Screens präsentiert, sodass nur die unmittelbar davorstehenden Besucher erfassen konnten, worum es ging. Aus der zweiten Reihe war kaum noch etwas zu erkennen – dabei kosten großformatige Displays heute weniger als je zuvor.

Informationsmaterialien wie Broschüren und Flyer bordeten oft über vor Details, nicht wenige waren billig produziert, lieblos designt und auf minderwertigem Papier gedruckt. Sie sind mithin in vielen Fällen kein Aushängeschild, sondern, wenn überhaupt, ein Dokument für Techniker. Ihrer originären Rolle als Markenbotschafter wurden die wenigsten Informationsmaterialien gerecht.

Klar, die mittelständische Healthcare-IT-Branche hatte nie den Ruf, Markenauftritte perfekt inszenieren zu können. Das mag auch viele Jahre keine große Rolle gespielt haben. Doch der Wettbewerb – das sagten auch einige Aussteller – wird härter und aggressiver. Es gilt, USPs herauszuarbeiten und sich eindeutig zu positionieren und zu differenzieren. Höchste Zeit also für viele, nach der Messe den Erfolg nicht nur an der Zahl der Leads zu messen. Sondern vielmehr selbstkritisch den eigenen Messeauftritt, die Präsentation von Lösungen und Produkten sowie die Aktivitäten im Vorfeld der Messe zu betrachten und zu prüfen, was man optimieren kann. Es empfiehlt sich, mit seinen Messe- und Kommunikationsexperten und -partnern ein schonungsloses Resümee zu ziehen. Und auch mal alte Verbindungen über zu Bord werfen und neue Beratungspartner ins Boot zu holen, um beim nächsten Mal mit einem perfekten Auftritt zu glänzen. Denn nach der Messe ist vor der Messe. Und die nächste conhIT beginnt bereits in gut 300 Tagen.

Gerade im Mittelstand sind die Ressourcen knapp, vor allem in der Kommunikation. Die Anforderungen werden jedoch immer komplexer, da es gilt, immer mehr Kommunikationsebenen zu bespielen und bei der digitalen Transformation auch in diesem Bereich immer auf der Höhe der Zeit zu sein. Das Thema ist oft eine zusätzliche Aufgabe von Geschäftsführern oder Inhabern, deren Tag eh schon übervoll ist. Der Geschäftsführer eines Austellers brachte es im Gespräch auf den Punkt: „Ich wünsche mir Kommunikationspartner, am besten nur einen, den/die ich ausführlich briefe und der/die – innerhalb eines definierten Arbeitsfeldes – möglichst selbstständig agiert, mein Geschäft, meinen Markt und meine Produkte versteht und alle notwenigen Disziplinen beherrscht." Dieser Mann ist – vielleicht – fündig geworden. Wenn Sie noch auf der Suche sind, lassen Sie uns doch mal sprechen.

Eine Randnotiz: Die Palette der angebotenen Speisen der Messegastronomie war sehr fleischlastig, hier hätten wir uns – gerade bei einer Messe für den Healthcare-Bereich – auch mehr gesündere Nahrungsalternativen gewünscht. Immerhin ernähren sich bereits Millionen Deutsche vegetarisch, wie auch der Autor.

Sollten auch Sie Unterstützung für Ihre Kommunikation und für Ihren Messeauftritt benötigen, kontaktieren Sie einfach:

Peter Link, Managing Partner von united communications
E-Mail: peter.link@united.de
Tel.: +49 30 789076-12