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13.07.2016

Effektive PR in Europa

Stefan Sommer

Wie Produkt-PR und Unternehmenskommunikation in Europa effektiv organisiert und realisiert werden können, zeigt das nachfolgende Interview mit Stefan Sommer, Director Marketing & Business Management EMEA AOC International (Europe) B.V. und MMD Monitors & Displays B.V. Er ist in Europa für die beiden Monitormarken Philips und AOC des weltgrößten Monitorherstellers TPV verantwortlich.

Herr Sommer, welches sind die Herausforderungen für Ihre europäische PR-Arbeit?
TPV ist der größte Monitorhersteller der Welt, in Europa sind wir mit den Marken AOC und Philips präsent. Das Monitorgeschäft ist von sehr starkem Wettbewerb, hohem Margendruck und schrumpfenden Märkten geprägt. Zudem gibt es kaum Markentreue. Und das Involvement ist eher gering.
Eine große Herausforderung für PR ist, dass wir nicht nur Endverbraucher und Geschäftskunden erreichen müssen, sondern auch in vertikalen Märkten Flagge zeigen und den Fachhandel überzeugen möchten. Hinzu kommt, dass sich die Medienlandschaft rasant verändert: Die klassischen Medien verlieren massiv an Reichweite und Bedeutung. Oder sie verschwinden ganz vom Markt. Erfreulich ist, dass sich immer mehr Blogger und YouTuber für unsere Produkte interessieren. Sie gilt es, richtig, d. h. authentisch, anzusprechen und im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen. Unser Ziel ist es, mit ihnen in einen Dialog zu treten. Im Gaming-Bereich fällt uns das besonders leicht: Denn für Gamer haben wir eine eigene Produktlinie aufgelegt, die wir in diesem Jahr sogar noch weiter ausbauen werden.

Was kennzeichnet Ihre europäische PR-Arbeit?
Unsere PR-Arbeit muss schnell, unbürokratisch und sehr effizient sein. Dabei darf das Budget in unserer margenschwachen Branche nicht ausufern. Gleiches gilt für unseren Overhead. Unser vergleichsweise kleines Marketingteam ist für die Koordination der gesamteuropäischen PR zuständig und Schnittstelle zu den PR-Agenturen vor Ort.

Wie ist die Rollenverteilung zwischen PR-Agentur und Marketingteam?
Wir haben eine Hub-Agentur, die nach erfolgtem Briefing in Abstimmung mit unserem Marketingteam die Agenturen in den einzelnen Ländern in Europa instruiert. Die Hub-Agentur verfasst die Mastertexte, distribuiert diese an die lokalen PR-Agenturen und steuert auch alle anderen Prozesse. Sie ist zudem für Reporting und Evaluation verantwortlich. Die Kommunikation mit den Agenturen läuft in erster Linie über die Hub-Agentur. Weil sie zudem straff organisiert ist und ständig optimiert wird, wird unser Marketingteam deutlich entlastet. So können sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter parallel um andere wichtige Aufgaben kümmern.

Wie messen Sie den Erfolg Ihrer PR-Arbeit in so vielen Ländern?
Wir haben KPIs definiert, diese sind Basis für ein webbasiertes Reporting-System mit rollenbasierten Zugriffsrechten, das unsere Hub-Agentur entwickelt hat. Wir können also von überall zu jeder Zeit auf das System zugreifen und haben somit immer – dank der Ausrichtung des Reports an unseren KPIs –die Möglichkeit, den Erfolg unserer PR-Arbeit abzubilden. Im Abstand von drei Monaten finden Treffen mit der Hub-Agentur statt, um die Ergebnisse und Verbesserungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Was ist ihr Rat in Sachen Europa-PR für andere Unternehmen?
Wir sind 2009 mit kontinuierlicher PR-Arbeit gestartet – zunächst in Deutschland und ersten europäischen Ländern. Mittlerweile sind wir flächendeckend in Europa aktiv. Was es braucht? Eine klare Vision, einen langen Atem sowie einen Agenturpartner mit nachweislicher Europa-PR-Koordinationserfahrung.
Diese Lead-, wir nennen sie Hub-Agentur, muss in der Lage sein, die PR-Agenturen in den einzelnen Ländern perfekt zu orchestrieren. Denn nur so lassen sich teure Friktionen vermeiden. Hierfür sind neben der fachlichen und sprachlichen Kompetenz viel diplomatisches Geschick und das Fingerspitzengefühl für die unterschiedlichen Mentalitäten in Europa unabdingbar.

Gibt es bei Ihnen eigentlich einen spezifischen Monitor für PR-Profis?
(Schmunzelt) PR ist ein komplexes Arbeitsgebiet, bei dem man immer wieder zwischen verschiedenen Aufgaben und Projekten wechseln muss. Deshalb empfiehlt sich ein großformatiger, stufenlos höhenverstellbarer Multitasking-Monitor mit einer Bilddiagonale von mindestens 80 cm (ca. 30 Zoll). Auf solch einem großen Screen lassen sich zahlreiche Anwendungen in separaten Fenstern parallel darstellen. So behält man stets den Überblick, man ermüdet nicht so schnell und ist deshalb am Ende deutlich produktiver. Die Investition in ein XXL-Display rechnet sich deshalb manchmal schon nach ein paar Monaten.

Vielen Dank.